Mittwoch, 3. Februar 2010

Erste Kassen knöpfen Versicherten mehr als acht Euro Zusatzbeitrag ab

Es wird immer härter für die Versicherten einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV). So fordern jetzt die ersten Kassen sogar mehr als acht Euro Zusatzbeitrag. So erheben die BKK Heilberufe und die GBK Köln  jetzt den gesetzlich höchstmöglichsten Zusatzbeitrag von maximal 37,50 Euro (nach Informationen der «Rheinischen Post») .

Dass dieser Zusatzbeitrag ein Prozent des Bruttoeinkommens des Versicherten nicht übersteigen darf, also für diese Versicherten kleiner als die 37,50 Euro ist, ist nur ein schwacher Trost. Die BKK Westfalen-Lippe verlangt zwölf Euro. Das ist auch hart für die Versicherten. Auch wenn die Argumentation des Vorstandschef ebenso geschickt wie rechtlich korrekt ist: die Erhebung von zwölf Euro sei gerechter als acht Euro. Denn nur bei Beträgen über acht Euro gilt der genannte Deckel von ein Prozent des Bruttoeinkommens des Versicherten. Also zahlt der Hartz IV-Bezieher oder der Student oder Arbeitnehmer mit geringen Einkommen weniger als acht Euro.

Diese zieht allerdings einen erhöhten bürokratischen Aufwand der Einzelprüfung des Vermögens eines jeden einzelnen Versicherten durch die Kasse nach sich. Und deshalb haben bislang alle Kassen die ohne diese Prüfung möglichen acht Euro verlangt und werden es auch künftig in der Regel (mit Ausnahmen) nur verlangen meiner Ansicht nach. Dieser bürokratische Aufwand kostet die Kassen Personalressourcen und uns Versicherten Geld. Ein guter Teil des Zusatzbeitrages geht wieder drauf dabei. Und spätestens da beißt sich das bestehende System in den Schwanz.

Daher ja auch die Änderungswünsche am bestehenden System von Rösler und der FDP, da es ihnen ja gut in den Kram passt, ihre bereits vorher bestehenden Reformpläne durchzupeitschen. Und gegen eine Kopfpauschale, wobei Großteile der Bevölkerung zu Bittstellern würden, Rösler nennt das "sozialer Ausgleich", laufen natürlich die linken und sozialeren Parteien und Vereinigungen Sturm wie SPD, Grüne, Linke und - hier sogar - die CSU. Und wegen der Letzteren, als Regierungspartei Röslers Parnter, ist es ziemlich ungewiss, ob Röslers Pläne politisch durchkommen. Zumal bei der jetzigen Wirtschafts- und Finanzkrise mit dem geringen Steueraufkommen für Bund, Länder und Kommunen und der horrenden Neuverschuldung, auch für mehr oder weniger sinnvolle Konjunkturprogramme. Und Röslers Reform kostet viele Milliarden (gar 20 oder 30?), die momentan daher eigentlich nicht da sind. Seien wir gespannt auf die weitere Entwicklung, dieser Blog wird am Ball bleiben.

Beste Grüße
Euer Healthfox, ein Insider des Systems

Ausgangsquelle: dpa-Meldung von heute: "Erste Krankenkassen wollen höheren Zusatz"

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