Donnerstag, 21. Januar 2010

Die gefürchteten Zusatzbeiträge sind da

Jetzt ist es also soweit. Die allererste Krankenkasse, und gleich eine große, mit der Deutschen BKK hat angekündigt, in den nächsten Monaten, eher Wochen Zusatzbeiträge zu erheben. Es wird erwartet, dass in den nächsten Tagen weitere solcher Ankündigungen folgen werden. Wahrscheinlich durch die DAK und weitere Ersatz- und Betriebskrankenkassen. Von der AOK wohl nicht, da es den AOKs finanziell anscheinend besser geht, da sie u. a. durch den Gesundheitsfonds und insbesondere den Morbi-RSA gegenüber den anderen Kassenarten bessergestellt werden, da die relevanten 80 Krankheiten des Morbi-RSAs vor allem unter den Versicherten der AOK vorkommen.

Experten war es längst klar, dass 2010 die ersten Zusatzbeiträge kommen werden. Und es war auch klar, dass die Kassen solange wie möglich mit dieser Maßnahme abwarten werden, da die Versicherten die Zusatzbeiträge in Höhe von 8 bis 37,50 Euro direkt von Ihrem Bankkonto überweisen müssen und dies daher klar bemerken können - anders als bei einem automatischen Bankeinzug. Und die Versicherten haben ein Sonderkündigungsrecht im Falle von Zusatzbeiträgen, vor dessen massenweisen Ausüben die Kassenvorstände schon lange Angst haben - Motto: wer zuerst zuckt, den bestraft das Mitglied mit Weggang.

Am kommenden Montag, 25.01.2010, wird es eine gemeinsame Pressekonferenz mit etwa 12 Kassen geben. Auf dieser werden sie aller Voraussicht nach alle gemeinsam Zusatzbeiträge ankündigen, die ab dem 1. Februar in Kraft treten und Teile der zwölf Kassen werden wahrscheinlich darauf hinweisen, dass sie noch nicht gleich, aber in diesem Jahr noch Zusatzbeiträge erheben müssen, wenn sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht ändern usw. Es treten so viele Kassen gemeinsam an, damit nicht nur eine Kasse vom Versicherten "abgestraft" wird (siehe oben), sondern Verständnis für diese Maßnahme erweckt wird. Denn der Gesundheitsfonds hat eine milliardenschwere Unterdeckung, die nur zum Teil durch Steuergelder ausgeglichen wurde. Das werden die Kassen als Argument bringen können. Laut Tagesspiegel von heute liegen dem Bundesversicherungsamt bereits vier Anträge auf Zusatzbeiträge vor, und es rechnet damit, dass es bald mehr werden.

Zusatzbeiträge bis acht Euro pro Monat muss laut Gesetz auch der ärmste Versicherte zahlen. Er kann sich nur eine neue Kasse suchen (Sonderkündigungsrecht). Erst höhere Zusatzbeiträge sind auf ein Prozent des Einkommens gedeckelt.

Einige Betriebskrankenkassen planen anscheinend spätestens seit Ende 2009 bereits Zusatzbeiträge, da ein User von Wikipedia auf der Diskussionsseite zum Artikel "Betriebskrankenkassen" bereits damals folgendes vermerkte:

"... dass seit 29.12.2009 ein Tochterunternehmen der BKKs, itsc Payment-Service GmbH & Co. KG, Sachbearbeiter und Teamleiter für das Thema "Zusatzbeitrag" sucht? Das kann doch nur heißen, dass die ersten BKKs bald im Jahr 2010 mit Zusatzbeiträgen kommen (nach dem Gesundheitsfonds möglich)".

 Man wird es am Montag sehen, ob hier ein Cleverle am Werk war und davon ist laut untenstehender Quelle auszugehen.

Apropos, danke, Eppiline, für deine Antwort zum letzten Post, das kann ich gut nachvollziehen. Und ihr, liebe User, was denkt ihr bezüglich der Zusatzbeiträge?

Beste Grüße
Euer Healthfox

 (Aufhänger: dpa-Meldung von heute "Bald Zusatzbeiträge für Millionen Versicherte" und Tagesspiegel von heute "Krankenkassen: Mehrkosten für Millionen Versicherte")

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